Montag, 17. Juni 2013

Eine unmögliche Liebe und andere Grenzüberschreitungen


Eine Verbindung zwischen einem Menschenmann und einer Meerjungfrau wird auch als eine Mesalliance (frz. Missheirat) bezeichnet. Eine unmögliche Liebe, tauglich nur unter strikter Einhaltung von Grenzen und Beachtung von Tabus.

Meerjungfrauen sind hybride Wesen (Mischwesen aus Frau, Fee und Fisch).
Den Wasserfrauen soll die Fähigkeit innewohnen, ihre Gestalt zu ändern, wenn sie festen Boden betreten... ihre Fischschwänze verwandeln sich dann zu menschlichen Beinen.

Ihr Element aber ist das Wasser. Sie schwimmen wie Fische im Wasser und haben gleichzeitig die Gabe, mit ihrer Schönheit und ihrem Gesang die Fischer zu betören.
Der Fischer hingegen ist ein Mensch, der atmen und sich nur für eine kurze Zeit unter Wasser aufhalten kann. 

Setzen wir ihn mal mit seiner Angel ans Ufer. 
Mit einem Köder an der Angel lockt er die Fische an Land, die feuchte Brut des Meeres, verwandt mit der Meerjungfrau. An Land erwartet die Fische der Tod. Sie können nicht ohne Wasser leben. Sie sind keine Mischwesen, die Fische.


Vielleicht denkt der Fischer in diesem Moment an seine Frau zu Hause, die womöglich die Fische gleich zubereiten wird.

Er sieht vielleicht auch, wie Sonne oder Mond sich im Wasser spiegeln und gerät in die Falle des Narziss, der sich in sein eigenes Spiegelbild verliebt.

Da erscheint ihm die Meerjungfrau.
Das schwellende, bewegte Wasser symbolisiert das aufwallende Begehren des Fischers nach der Meerjungfrau.Ihm wird durch die blaue Wasseroberfläche vorgegaukelt, dass darunter eine weitere Welt läge...
Wenn er sich der Meerjungfrau jetzt hingibt und ihr in ihr Element, das Wasser, folgt, für das er wiederum nicht gemacht ist, dann muss er es mit dem Leben bezahlen und büßt so für den Tod der Fische, die er an Land gelockt hat.
Drei mögliche Arten von Liebe: seine irdische, seine narzisstische Selbstliebe und das Begehren nach etwas, was nicht sein kann oder darf.

Nun gut, wozu gibt es Grenzen und Tabus?
Es setzt derjenige welche, der weiß, dass es notwendig ist, sie zu überschreiten (neben den Grenzen, die der Sicherheit Unwissender etc. dienen).
Notwendig, um Entwicklungsschritte zu ermöglichen und zu Selbsterkenntnis zu gelangen.
Und da wären wir bei Adam im Paradies. Geschaffen und ausgestattet mit dem Verbot, vom Baum der Erkenntnis zu essen. Erstmal beim einsamen Adam, weil die ebenfalls anwesenden Tiere keine rechten Gefährten für ihn waren. Gott erbarmte sich und schuf aus ihm die Eva. 


Quelle

Er erlaubte den beiden, sich von den Früchten des Paradieses zu ernähren. Tabu war nur der Baum in der Mitte, der Baum der Erkenntnis. Die beiden hielten sich daran, bis dann die Schlange (Symbol für die Lust) Eva darauf aufmerksam machte, dass sie keineswegs sterben müsse, wenn sie vom Baum in der Mitte essen würde, im Gegenteil, sie würde dann wissen, was gut und böse ist.
Das erschien ihr sehr verlockend und sie überredete auch Adam, zu probieren.
Ergebnis: Sie schämten sich ihrer Nacktheit, die berühmten Feigenblätter kamen ins Spiel. Gott merkte, dass sie sein Tabu nicht beachtet hatten. Strafe: Rausschmiss aus dem Paradies. Schlechtes Gewissen.
Aber auch die Erkenntnis über Gut und Böse und die Bürde der Eigenverantwortung.
Fortsetzung folgt.




2 Kommentare :

  1. wie eine geschichte, doch das nächste kapitel an einem späteRen tage .... immeR schweR, wenn inteRessant und spannend. übe mich also in geduld. und ja: eigenveRantwoRtung. ganz wichtig. und diese besondeRs.
    liebe gRüße. käthe.

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    1. Danke, liebe Käthe. Spannend, wie sich die Kapitel während des Schreibprozesses verändern, wie man noch gar nicht weiß, was am Ende stehen kann und dann überrascht wird... und zufrieden ist oder überlegt: kann ich das jetzt so veröffentlichen? Bin selbst gespannt, was ich am Ende für ein Fazit ziehen werde... freue mich immer über Zeit zum Schreiben.... Dir alles Liebe!! Sabine

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